25 Jugendliche erlebten 24 Stunden wie bei der Berufsfeuerwehr
Niddatal/Wöllstadt (udo). Für gute Unterhaltung war am Samstagvormittag (05.09.2015) in Assenheims Grasweg gesorgt. Aus einem Nebengebäude des Anwesens der Familie Kohlbauer drang dichter Qualm, und dazu ertönten jämmerliche Hilferufe. Es handelte sich jedoch nur um den ersten Akt der Berufsfeuerwehrübung der Mitglieder der vier Niddataler Jugendfeuerwehren und ihrer Kameraden aus Nieder-Wöllstadt. Die Übung dauerte 24 Stunden, hatte im Gerätehaus Kaichen ihren Mittelpunkt und sollte durch die dichte Abfolge von Alarmen und Einsätzen einen Eindruck davon vermitteln, wie lebhaft es bei den Erwachsenen in der Berufsfeuerwehr zugeht.
Im Grasweg waren die Nachbarn vernünftigerweise darüber informiert worden, dass sie die Rauchentwicklung nicht ernst zu nehmen brauchten. Der Zugführer verschaffte sich einen Überblick und erteilte die notwendigen Befehle. Die Jugendlichen hatten vom nächsten Hydranten etwa 100 Meter Schlauch zu legen. Sie begannen einen Löschangriff, drangen mit Atemschutzgeräten ins qualmende Gebäude vor, erkundeten dieses und retteten das Opfer. Zeigten sich die Akteure am Samstagvormittag noch merklich nervös, gewannen sie im Verlauf der 24 Stunden an Souveränität.
Echtfeuer wurden den Jugendlichen in einer Halle in Nieder-Wöllstadt, auf einem Reiterhof bei Assenheim und auf einem Kleingarten in der Nähe des Kaichener Sportplatzes serviert. In Ilbenstadt durfte eine Fettexplosion bearbeitetet werden. Beim Brand in der Kläranlage bei Florstadt musste eine Person aus dem Keller gerettet werden. Die Einsatznachbesprechungen fanden jeweils im Gerätehaus statt. Mit einer Ölspur, Verkehrsunfällen, einem Fehlalarm und einer Person, die aus dem Wasser zu retten war, wurde das gesamte Einsatzspektrum abgedeckt. Bei der Abschlussübung brannte die Halle am Steinernen Tisch lichterloh und zwei Personen waren zu retten. Anschließend bekamen die Teilnehmer Urkunden überreicht.
Zu Beginn der Übung begrüßte Stadtjugendwart Oliver Mandel die 25 Mitwirkenden und teilte sie in zwei Züge auf. Der Kaichener Wehrführer Kurt Schmidberger und Bürgermeister Dr. Bernhard Hertel wünschten viel Spaß und begrüßten, dass die Veranstaltung schon zum sechsten Mal stattfand. Die Jugendlichen wurden am Gerätehaus zunächst mit ihren Fahrzeugen vertraut gemacht. In der Bereitschaftszeit zwischen den einzelnen Übungseinsätzen bekamen die Akteure die Funk- und die Atemschutzgeräte erläutert.
Der stellvertretende Stadtjugendwart Jan Ehlert lobte am Rande der Aktionen die gute Zusammenarbeit zwischen den Aktiven aus verschiedenen Wehren. Er wisse noch genau, welche Übungen ihm selber als Jugendlichem am meisten Spaß machte. Die jungen Leute passten allerdings genau auf, wer von den Verantwortlichen heimlich verschwinde, und zögen daraus Schlüsse, welcher Act in welchem Stadtteil als nächster an der Reihe sei. Als Anekdote am Rande erzählte Mandel, dass unmittelbar vor der Übung „in echt“ ein herrenloses Schlauchboot bei Bönstadt aus der Nidda zu bergen war.
Quelle: Wetterauer Zeitung
Bilder: Udo Dickenberger
Noch mehr Bilder sind auf der Homepage der Feuerwehr Bönstadt zu finden.