Am 01.03.2009 fand der diesjährige Frankfurter Halbmarathon statt. Die Ilbenstädter Wehrführung Wolfgang Kost und Andreas Funk gingen auch in diesem Jahr mit an den Start. Wolfgang Kost schildert den Lauf in einem kleinen Bericht aus seiner Sicht…
Ilbenstadt: Die Feuerwehr, auch ohne die roten Autos schnell unterwegs!
Das Laufen ist bei den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Ilbenstadt in der Zwischenzeit zu einem festen Bestandteil des laufenden Übungsprogrammes geworden.
Neben den Läufen des Deutschen Feuerwehr Cups steht auch der Frankfurter City Halbmarathon auf dem jährlichen Laufkalender.
Leider konnten in diesem Jahr nur die Kameraden Andreas Funk und Wolfgang Kost teilnehmen, dafür gab es wieder die Unterstützung von unserem „Fanklub“, bestehend aus Birgit, Claudia und Stefanie.
5:55 Uhr, das liebliche Klingeln des Weckers beendet die Nacht. Warum mache ich das eigentlich?
Ich schleiche in die Küche und gönne mir einen Kaffee und ein kleines Frühstück. Da ich wie üblich trödele, treibt Stefanie mich an; schließlich sind wir um 7:00 Uhr am Feuerwehrhaus verabredet. Noch schnell den Inhalt der Sporttasche prüfen, denn beim letzten Mal hätte ich fast die Laufschuhe vergessen. Und los geht es….
Am Nord-West-Zentrum angekommen, holen Andreas und ich die Startnummern. Wie üblich ist die Veranstaltung perfekt organisiert, so dass das Thema nach wenigen Minuten erledigt ist. Jetzt heißt es auf den Start zu warten. Wichtig dabei ist ausreichendes Trinken, oder Hydrieren, wie der erfahrene Läufer sagt. Der Nachteil ist die anstrengende Suche nach der nächsten Toilette, doch zum Glück sind im Startbereich genug der „Plastikhäuschen“ aufgebaut.
Noch 20 Minuten; ich laufe zum Aufwärmen eine Runde um das Nord-West Zent Mein Renncomputer am Handgelenk zeigt mir dabei den Puls, die Zeit und auch die Geschwindigkeit, doch diese steht jetzt auf Null – wird schon einen Grund haben.
Über Lautsprecher werden die Läufer aufgefordert, sich in den Starblöcken einzufinden. Ich halte Ausschau nach dem Läufer mit dem Luftballon für 1;49, der ganz schön weit hinten steht.
Ich höre, wie die Eliteläufer starten und dann die Blöcke vor uns – jetzt ist es soweit und wir fangen an in Richtung Start zu traben. Dort starte ich die Stoppuhr.
Es fängt diesmal sehr langsam an. Nach ein paar Minuten werfe ich einen besorgten Blick auf die Uhr, doch die Geschwindigkeit steht immer noch auf Null. Warum? Ich habe sie beim Abholen der Startnummer in der Turnhalle gestartet und dort gibt es keinen GPS Empfang! Ich versuche verzweifelt zu starten, geht nicht, also Ausschalten, damit ist die Zeit auch weg, so ein Mist! Nach dem Neustart sind alle Anzeigen in Ordnung, aber ich weiß nicht, wie lange ich schon unterwegs war, irgendwann schlage ich mit dem Hammer drauf!
Weiterlaufen, bei Kilometer 4 steht unser kleiner Fanklub und feuert uns an, dann geht es in Richtung Innenstadt. Bei Kilometer 7 esse ich eines der Gels die ich mittrage. Das Zeug schmeckt widerlich – eine Mischung aus Zitrone, süß und salzig, bähhh. Ich habe Wasser dabei, damit bekomme ich wenigstens den Geschmack weg.
Die Zeiten sind gut und mein Kilometerzähler sagt mir 5:05 Minuten im Schnitt. Meinen Luftballon habe ich auch noch im Blick, also ich bin noch in Reichweite meines Ziels 1:50 Stunden. Bei Kilometer 9 ist die erste Verpflegungsstation. Ich ignoriere das, es ist viel zu viel los, und außerdem habe ich mein Gel dabei.
Durchlaufkontrolle bei Kilometer 10 – ich lese etwas von 52 Minuten. Die Laufelite kommt mir auch schon entgegen, aber ich bin schneller als letztes Jahr. Jetzt heißt es Tempo halten, nicht nachlassen!
Es geht durch Frankfurts Innenstadt in Richtung Main. Von irgendwoher dröhnen die Bässe einer Diskothek. Am Mainufer sehe ich meinen Luftballon wieder, ungefähr 200 Meter vor mir, nicht schlecht, dran bleiben, nicht nachlassen, hoffentlich halten die Knochen. Im Januar hatte ich wieder Probleme mit der rechten Wade, deshalb laufe ich seit einiger Zeit mit einem Thrombosestrumpf auf der rechten Seite, Sieht nicht sehr attraktiv aus, aber scheinbar hilft es. Außerdem ich bin eine sensible Rennmaschine, da ist Optik zweitranging!
Es geht jetzt wieder in Richtung Eschersheimer Landstrasse. Ich esse mein zweites Gel bei Kilometer 14. Erdbeere-Banane und wieder mit Salzgeschmack – wer erfindet solche Mischungen?
Jetzt geht es bis zur Adickesallee beständig bergauf, nicht nachlassen. Die zweite Verpflegungstation bei Kilometer 16 ignoriere ich ebenso; es ist zu viel los. Tempo halten, nicht nachlassen. Die Kilometerzeiten liegen immer noch bei 5:08 Minuten. An der Adickes-allee wird es wieder flach und ich habe noch genug Kraft, also weiter jetzt.
Es geht wieder auf die Rosa-Luxemburg-Straße. Bei Kilometer 17 ist mein Luftballon nur 150 Meter vor mir, den muss ich packen! Ich bin schneller, ich komme näher und laufe bei Kilometer 18,5 locker vorbei. Wenn ich doch zu Beginn meine Uhr richtig gestartet hätte! Wie schnell bin ich?
Ich halte das Tempo und bei Kilometer 19,5 habe ich schon 100 Meter Vorsprung.
Am Aufstieg zum Nord-West-Zentrum lasse ich einen ganzen Pulk andere Läufer hinter mir. Nur Fliegen ist schöner! Die letzten 1000 Meter und ich beschleunige weiter, in 500 Metern sehe ich das Ziel. Vor mir ein Läufer im gelben Trikot – dich krieg ich! In einem langen Spurt ziehe ich an ihm und anderen Läufern vorbei und lächle. Links an der Absperrung feuert mich unser „Fanclub“ wieder an.
Ich komme locker ins Ziel, die Uhr zeigt 1:51:00 Stunden. Meine Stoppuhr steht bei 1:47:56 Stunden, aber die Zeit vom Anfang fehlt mir. Habe ich die 1:50 Stunden gepackt?
Mein Luftballon kommt deutlich nach mir ins Ziel! Zu Hause, wenn ich die Ergebnisse sehe, werde ich es wissen. Aber ich war in jedem Fall schneller als letztes Jahr.
Andreas und die anderen sehe ich jetzt auch. Wie schnell war Andreas? Er ist 1:30:50 Stunden gelaufen und somit auch deutlich schneller als im letzten Jahr. Aber für die erwartete Zeit von 1:29 Stunden hat es diesmal nicht gereicht.
Zu Hause am PC gehe ich die Ergebnisliste durch 1:47:59, Sieg! Das wird ein lustiger Abend beim Spanier wenn wir den Lauf noch einmal ausgiebig nachbesprechen!
Der Blick auf die Mannschaften zeigt, das wir von den Läufern, die für eine Feuerwehr gestartet sind, ebenfalls die schnellsten waren!
Wolfgang Kost, Wehrführer